Wenn sich an einem Samstagmorgen etwa 20 Feuerwehrfrauen und -männer auf den Weg zum Feuerwehrhaus begeben und gleichzeitig ein Rettungswagen sowie Drehleiter auf Anfahrt sind heißt dies in aller Regel leider nichts Gutes. Am 13. Oktober ging es jedoch nicht um einen zeitkritischen Einsatz, sondern um einen Workshop zu den Themen Erste Hilfe und Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst.
Hilfeleistungen nehmen mittlerweile einen großen Teil in der jährlichen Einsatzstatistik ein – die Tendenz: steigend. Deshalb muss auch in der Ausbildung ein verstärktes Augenmerk darauf gelegt werden. Oftmals handelt es sich bei diesen Einsätzen um Türöffnungen, Tragehilfen oder andere Unterstützungen für den Rettungsdienst. In vielen Fällen ist die Feuerwehr auch zuerst an einer Einsatzstelle und muss ggf. adäquate Erste Hilfe leisten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Aber auch als Eigenschutz im Einsatz- und Übungsdienst sind gute Kenntnisse in diesem Bereich wertvoll und mehr als zielführend. Im Zweifelsfall können hier Minuten über Leben und Tod entscheiden, Kenntnisse in der Herz-Lungen-Wiederbelebung z. B. sind deshalb unabdingbar.
Um einen möglichst großen Lernerfolg zu bieten, wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in kleine Gruppen aufgeteilt und durchliefen im Wechsel drei vorbereitete Stationen.
An der ersten Station drehte sich alles um das Thema Reanimation, auch als Herz-Lungen-Wiederbelebung bekannt. Neben der Vermittlung der grundsätzlichen Abläufe stand die praktische Reanimation mit Hilfe von Übungspuppen auf dem Plan. Hierbei konnte mittels App genau analysiert werden, wie effektiv die jeweilige Reanimation war. Entsprechendes Feedback über Frequenz, Drucktiefe und Entlastungen folgte somit unmittelbar und konnte bei Bedarf nochmal beübt werden.
An der zweiten Station wurden wir von drei Kameraden der Feuerwehr Lohfelden mit der Drehleiter unterstützt. Hier ging es darum die Einsatzmöglichkeiten der Drehleiter bei Personenrettungen kennenzulernen. Denn hin und wieder ist auch in Fuldabrück ein Treppenhaus zu eng für eine Rettung über diesen Weg, weshalb ein solches Spezialgerät zur Hilfe anrücken muss. Im Anschluss an die eigentliche Stationsarbeit wurde vielfach auch die Möglichkeit genutzt, einmal selbst die Steuerung zu übernehmen und einen eher wolkenbehangenen Ausblick in luftiger Höhe über den eigenen Wohnort zu erhaschen.
An der dritten Station warteten Fallbeispiele auf unsere fleißigen Teilnehmer. Die in Zweierteams aufgeteilten Gruppen mussten realistisch anmutende Szenarien abarbeiten, die vom Kreislaufkollaps, über eine Amputation bis hin zu einer offenen Beinfraktur reichten. Begleitet wurde diese Station von erfahrenen Notfallsanitätern, welche die Situationen im Nachgang durch konstruktive Kritik bewerteten.
Nach ca. dreieinhalb Stunden und einer kurzen Stärkung zwischendurch, waren alle Stationen abgearbeitet und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr als zufrieden. In nur wenigen Stunden konnte einiges an Wissen vermittelt und im Umgang mit unseren eigenen Mitteln gefestigt werden. Wir sind uns sicher, dass wir bei medizinischen Notfällen auf unsere Kameradinnen und Kameraden zählen können und nehmen genau aus diesem Anspruch den Wunsch nach einer Wiederholung für nächstes Jahr mit auf unsere To-Do-Liste.
Abschließend geht unser größter Dank an die Feuerwehr Lohfelden und den ASB Regionalverband Kassel-Nordhessen für die gewohnt unkomplizierte und kompetente Unterstützung.
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